Nun gut, ich rücke raus mit der Sprache und präsentiere euch heute mein Rezept für Königsberger Klopse. Ich habe das Rezept zunächst hauptsächlich aus dem Buch Rezepte aus der guten ostpreußischen Küche. Von Beetenbartsch bis Schmandschinken entnommen, in dem die Zubereitung aber wirklich nicht besonders gut beschrieben wird und außerdem lückenhaft ist. Daher brauchte ich mehrere Anläufe, um das Gericht richtig gut hinzukriegen.
Nun habe ich aber die wahre Meisterschaft in der Zubereitung von Königsberger Klopsen erlangt und möchte außerdem die Gunst der Stunde nutzen am Blogevent Getrennte Wege – Eihälften suchen eine neue Bestimmung teil zu nehmen. Die Klopse sind zu einem meiner Lieblingsessen geworden. Auch wenn es ein wenig aufwendig in der Zubereitung ist, lohnt es sich doch immer wieder.
Zutaten
- Kartoffeln (mehligkochend)
- Salz, Pfeffer
Für die Klopse
- 500g gemischtes Hackfleisch,
- 2 EL Paniermehl oder eingeweichtes (und ausgedrücktes) Weißbrot,
- 1 Zwiebel,
- 1 Ei,
- 1 EL geschmolzene Butter
Für die Brühe
- 3/4 l Wasser,
- Instantbrühe (oder Knochen),
- 1 Zwiebel,
- 5 Pfefferkörner
Für die Soße
- 3 EL Butter,
- 3 EL Mehl,
- 1 Glas Weißwein (kann weggelassen werden)
- Zitronensaft,
- Schmand,
- Zucker,
- Kapern (nach Geschmack) und
- 2 Eigelb
Jo, das ist erstmal ne lange Liste, aber das meiste davon hat man eh immer vorrätig. Also keine Scheu.
Zubereitung
Kartoffeln schälen und mit gesalzenem Wasser zum Kochen aufsetzen.
Zwiebel #1 schälen, fein schneiden und (in Butter) anbraten.
Zwiebel #2 schälen, grob schneiden und zusammen mit Wasser, Instantbrühe (oder Knochen), 5 Pfefferkörnern und Salz eine Brühe aufsetzen. Mir schien zunächst ein 3/4 Liter Wasser reichlich wenig zu sein, aber in der Praxis hat sich erwiesen, dass es genug ist.
Hackfleisch, Paniermehl, Ei, angebratene Zwiebel und geschmolzene Butter in eine Schüssel geben, zu einem Teig verarbeiten und daraus Kugeln formen: die Klopse.
Die Klopse in die leise kochende Brühe geben und 10 bis 12 Minuten darin garen.
Wenn die Klopse fertig sind, dürft ihr sie aus der Brühe fischen und beiseite stellen. Die Brühe absieben und aufheben. Ungefähr zu der Zeit sind bei mir auch meistens die Kartoffeln schon fertig, die ihr dann abgießen und warm stellen könnt.
Nun kommt die Kür: Die Soße. Stellt hierfür alle Zutaten bereit, auch die abgesiebte Brühe und bereitet dann aus der Butter und dem Mehl eine Mehlschwitze zu: Ihr schmelzt also die Butter in einem Topf und rührt mit einem Schneebesen nach und nach das Mehl unter, bis ihr eine schöne beige-gelbe Pampe habt. Die gießt ihr mit dem Weißwein und/oder der Brühe auf. Dabei schön weiterrühren. 🙂
Nun mit Zitronensaft, Schmand und Zucker abschmecken. Den Herd ausschalten, die Kapern hinzufügen und die beiden Eigelb unterrühren. Dann kommen die Klopse wieder in die Soße, die ihr mit den Salzkartoffeln direkt auftischen könnt.
Falls jemand nach Sardellen fragt, mein Kochbuch sagt: Wer den Geschmack liebt, kann der Fleischmasse etwas Sardellenpaste beigeben. Das habe ich aber bisher nicht probiert. Ich lieb die Klopse auch ohne Sardellen.
Für die zwei verbliebenen Eiweiße findet ihr in Lunas Blogevent sicher eine leckere Verwendungsmöglichkeit.